Ausgabe 2/2017

Um Ihnen unsere Führungskräfte näher zu bringen und den verschie- denen Verantwortlichkeiten ein Ge- sicht zu geben, stellen wir Ihnen in jeder Ausgabe eine Regionaldirektion oder Prokuristen vor. Diesmal lernen Sie Michaela Sowoidnich kennen, Regionaldirektorin in Ludwigsburg und seit 17 Jahren bei der Evange- lischen Heimstiftung. Nach einer Ausbildung zur Heilerziehungs- pflegerin, die ich 1986 abgeschlossen hatte und darauffolgender Tätigkeit im Bereich der Behindertenhilfe, habe ichmich bei der Evan- gelischen Heimstiftung beworben. Im Jahr 2000 war ich noch der festen Überzeugung, dass eine berufliche Tätigkeit in der Altenhil- fe für mich auf keinen Fall in Frage kommt. Durch eine Bekannte hatte ich erfahren, dass die Wohngruppe im Lindenhain eine Mitar- beiterin im Spät- und Nachtdienst sucht. Die Wohngruppe im Lindenhain war für mich grundsätzlich vorstellbar, da hier Menschen mit MS betreut wurden. Und auch die ange- botenen Arbeitszeiten waren für eine Mutter mit drei Kindern durchaus attraktiv. Also habe ich eine Initiativbewerbung geschrieben, mich mit meinen Kindern ins Auto gesetzt, um die Bewerbung im Haus an der Metter abzuge- ben. Im Eingangsbereich traf ich dann Petra Drenk, die damalige Pflegedienstleiterin des Hauses. Sie meinte, ich könne sofort mitkom- men und mit dem Chef sprechen. Meine Einwände (nicht vorbereitet, drei kleine Kinder im Auto, nicht passend für den Anlass geklei- det ...) ließ sie einfach nicht gelten. So kam ich völlig unvorbereitet zu meinem Vorstel- lungsgespräch im Haus an der Metter“, erzählt sie weiter. Martin Schlatter, der damalige Heimleiter, der leider früh verstorben ist, führte das Gespräch und bot mir an sofort am nächsten Montag zu beginnen. Meinen erneuten Einwand, dass mein Mann noch gar nicht wüsste, dass ich mich überhaupt beworben habe, ließ er nicht gelten. Er ging an den Schrank in seinem Büro, öffnete diesen und holte eine Flasche Sekt heraus, die er mir mit den Worten über- reichte. „Den machen Sie heute Abend ge- meinsam mit Ihrem Mann auf und beichten ihm, dass Sie ab Montag in der Wohngruppe im Lindenhain arbeiten werden“. In meinen Augen war das ein sehr gutes Personalmar- keting. So einen freundlichen Einstieg hatte ich zuvor bei keinem anderen Arbeitgeber erlebt. Das war so eindrücklich, dass ich der Evangelischen Heimstiftung bis heute treu geblieben bin“ so Sowoidnich. 2001 wurde in der Evangelischen Heimstif- tung ein Qualitätsmanagementsystem ein- geführt. Da ich auch damals schon gerne über den Tellerrand geschaut habe, bewarb ich mich als Qualitätsbeauftragte und habe die Aufgabe übernommen. Zusätzlich konn- te ich die Weiterbildung zur Qualitätsma- nagementbeauftragten und zur TQM Audi- torin absolvieren. Bis 2008 habe ich dann in der Region Ludwigsburg in drei Häusern als regionale Qualitätsbeauftragte und interne Auditorin gearbeitet. So konnte ich viele Erfahrungen über Organisation und Prozesse sammeln. Zunehmend reizte mich nun eine Führungs- aufgabe. Ich wollte selbst Verantwortung übernehmen. Also habe ich mich für das Traineeprogramm beworben. Ich wurde an- genommen und sollte während der Trainee- zeit noch die Altenpflegeausbildung machen. Zu dieser Zeit haben die Hausdirektoren der kleineren Häuser oft auch die Funktion der Pflegedienstleistung übernommen. So startete ich imAugust 2008 in das Trainee- programm und imOktober dann in Großhep- pach in das dritte Jahr der Altenpflegeausbil- dung. Zum Glück wurden mir auf Grund der Vorerfahrung in der Pflege zwei Ausbildungs- jahre anerkannt. Im Januar 2009 habe ich dann kommissarisch die Leitung des Hauses im Schlösslesbrunnen übernommen. Dies war sehr spannend, da ich in der Traineephase zeitweise drei Hüte aufhatte: Als Qualitätsbeauftragte, Altenpflegeschü- lerin und Hausdirektorin. Geholfen haben mir in dieser Zeit meine drei Namensschilder mit der jeweiligen Funktion. So habe ich mich morgens auf die jeweilige Rolle einge- stimmt. 2011 wechselte ich dann ins Robert-Breun- ing-Stift. Hier waren die Schwerpunkte der letzten Jahre der Aufbau einer professio- nellen Gemeinwesenarbeit (Quartiersma- nagement) und die Neuausrichtung der Jungen Intensiv Pflege. Gelungen ist mir das mit einem hochmotivierten und engagierten Leitungsteam, bei dem ich mich an dieser Stelle herzlich für die Unterstützung der letzten Jahre bedanken möchte. Seit 1. Oktober bin ich nun als Regionaldirek­ torin in Ludwigsburg verantwortlich für acht Häuser und freue mich auf die neuen Heraus­ forderungen. Die ersten 100 Tage als neue Führungskraft werde ich mir Zeit nehmen die Mitarbeiter und die Häuser der Region kennenzulernen. Ich werde Gespräche füh- ren, Strukturen kennenlernen und mir ein Bild machen um daraus weitere Ziele meiner Arbeit abzuleiten. Ich ahne schon nach den ersten 14 Tagen, dass es mir angesichts der Herausforderungen einer sich wandelnden Landschaft in der Altenpflege auch in der neuen Funktion nicht langweilig werden wird. Wer macht was in der Evangelischen Heimstiftung? „Aus der Heimstiftung“ 2/2017 29 Aus der Heimstiftung

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