Ausgabe 2/2018

Mit Weihnachten beginnt die christliche Friedensbewegung Impuls „Suche Frieden und jage ihm nach!“ (Psalm 34, 15) Gott kommt in unsere zerrissene Welt und legt in der Krippe denGrundstein für einen neuen Frieden. Da versammeln sich die armen Hirten und die mächtigen Könige aus allen Erdteilen. Schafe und Kamele, Ochs und Esel stehen und liegen gemein- sam am Stall: Wir gehören zusammen, ob alt oder jung, reich oder arm, Mann oder Frau, gesund oder krank, Mensch und Tier, wir sind Leben inmitten von anderem Leben, das unter Gottes Obhut steht und in Frieden miteinander leben soll. Die Bibel nimmt uns im Neuen Testament mit auf einen Weg mit Jesus: das Kind in der Krippe wird groß und stiftet mit Worten undmit Taten Frieden. Er geht zu den Kranken und macht sie gesund. Er predigt: Selig sind, die Frieden stiften. Er hat keine Angst vor den Fremden und lädt die Menschen an seinen Tisch, die außen vor und am Rande sind. Die Elenden stärkt er und fordert die Mächtigen dazu auf umzukehren. „Fürchte dich nicht!“ ruft er uns zu. Und: „Friede sei mit euch!“ Die Jahreslosung für das Jahr 2019 führt diese weihnachtliche Botschaft fort und nimmt uns in die Friedensbewegung Gottes hinein: ruft sie uns zu. Wie geht das? Der 34. Psalmentfaltet in seiner ursprünglichen Sprache, demHebräischen, ein Alphabet des Friedens. Nach dem Vorspruch beginnt der erste Vers mit dem A: „Allezeit will ich Gott loben“ könnten wir imDeutschen übersetzen. „Bis es die Elenden hören und sich freuen“, heißt es dann im B-Vers. Und am Ende spricht der Z-Vers davon, dass Zuflucht bei Gott findet, wer auf Gott traut. Von A-Z: Der Friede beginnt mit dem Lob des Gottvertrauens. Der Glaube breitet sich aus und richtet diejenigen auf, die im Elend sind. Sie werden froh und frei von Schuld. Der Friede, den wir bei Christus finden, ist umfas- send. Er gilt mir persönlich und erreicht meinHerz: Kleine und große Geschichten lassen sich da erzäh- len: Von der Sorge um die Enkelin, die in der Ausbildung schwer krank wird; wird sie wieder Tritt fassen und ihren Weg einmal alleine gehen können? Von der Not, immer mehr auf andere angewiesen zu sein; wie kann ich im Alter meine Würde wahren? „Schmecket und sehet wie freund- lich Gott ist. Wohl dem Menschen, der auf Gott vertraut“ (Psalm 34, 9), antwortet der Psalm. Auch wenn du vieles vergisst und dich auf andere verlas- sen musst: diese Worte, mit denen vielerorts zum Abendmahl eingeladen wird, erinnern dich daran, dass Gott treu ist. Im ersten Kriegsjahr 1914 sind deutsche und französische Soldaten im Elsass am Heiligen Abend aus den Schützengräben gestiegen und haben zusammen gefeiert. Die Geschichte zeigt: Das weihnachtliche Gottvertrauen und die Hoffnung auf Frieden gehören unauflöslich zusammen. Die Engel singen „Ehre sei Gott in der Höhe – und Friede auf Erden“ (Lukas 2, 14) – und wir stimmen mit den Hirten ein: „Nun soll es werden Friede auf Erden, den Menschen allen ein Wohlgefallen. Ehre sei Gott.“ (Vers 3 aus EG 48: „Kommet, ihr Hirten, ihr Männer und Frauen“) „Als es mir schlecht ging, rief ich zu Gott und erlebte, wie ich aus all meinen Ängsten gerissen wurde.“ 18 „Aus der Heimstiftung“ 2/2018

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