Ausgabe 1/2019

Perspektiven Wie die Pflegereform funktioniert, sehen Sie hier: www.pro-pflegereform.de pro Pflege reform Gute Pflege bezahlbar machen. Eigenanteile begrenzen. Sockel-Spitze-Tausch durchsetzen. # Neustart für die Pflege Stefan und seine pflegebedürftige Mutter fordern von der Politik, den Sockel-Spitze-Tausch umzu- setzen und so die explodierenden Eigenanteile endlich zu begrenzen. Ein Erklär-Video zeigt an einem Beispiel auf, welche zwei Fehler das Pfle- gesystem hat und wie sie politisch korrigiert werden können. Die Initiative startet außerdem eine bundesweite Aktion: Angehörige, Pflege­ bedürftige und Pflegekräfte können sich mittels einer Postkarte, eines Briefs oder mit dem Erklär- Video über die sozialen Medien an die Politik wenden und den Sockel-Spitze-Tausch einfordern. Postkarten-Aktion und Erklär- Kampagne gestartet Immer mehr Angehörige fordern eine Begrenzung der explodierenden Eigenanteile, unterstützen den Sockel-Spitze-Tausch und fragen, wie sie die den Reformprozess voranbringen können“, erklärt Bernhard Schneider. Der Hauptgeschäftsführer der Evangelischen Heimstiftung ist auch Sprecher von Pro-Pflegereform, einer bundesweiten Initiative, die 2017 ins Leben gerufenwurde. „Wir wollen deshalb Postkarten und Briefe zur Verfügung stellen, um die Angehörigen zu unterstützen“, sagt Schneider weiter. Das Erklär-Video, die Postkarte und der Brief sind auf der Homepage der Initiative erhältlich. Der Sockel-Spitze-Tausch bedeutet, das aktuelle System der Pflegeversicherung auf den Kopf zu stellen. Denn derzeit sind die Leistungen der Pflegeversicherung auf einen Sockelbetrag begrenzt. Die nach oben offene Spitze zahlen die Pflegebedürftigen selbst und mit ihr jede Verbes- serung, wie bessere Gehälter oder mehr Personal in den Einrichtungen. Durch die Reform über- nimmt die Pflegekasse alle notwendigen, pflege- bedingten Kosten – also die Spitze – und berech- net dem Versicherten den fixen und begrenzten Eigenanteil – also den Sockel. Gleichzeitig sollen die Sektorengrenzen zwischen ambulant und stationär überwunden und statt- dessen das System nach den zwei Prinzipien „Wohnen“ und „Pflege“ einfach und verständ- lich organisiert werden. Unabhängig davon, wo jemand wohnt (zu Hause, im Betreuten Wohnen oder Pflegeheim), übernimmt also die Pflegever­ sicherung Grundpflege und Betreuung, die Krankenkasse Behandlungspflege und Rehabili­ tation und der Versicherte zahlt die Hotelkosten. Systemreform kommt Pflege­ kräften und Pflegebedürftigen zugute Diese Reform macht das System nicht nur für Pflegebedürftige, sondern gerade für Pflegekräfte gerechter und hat drei große Vorteile: erstens wirkt man Dumpinglöhnen und schlechter Pflege ent- gegen, weil sich der Wettbewerb dann an der Qualität orientiert und nicht mehr am Preis; zweitens wird der Pflegeberuf attraktiver, weil die Rahmenbedingungen unabhängig von den Kosten für die Betroffenen verbessert werden können; drittens wird gute Pflege wieder bezahlbar und das Risiko der Altersarmut sinkt automatisch. Info-Kampagne #NeustartPflege Initiative startet Postkarten-Aktion an Minister Spahn zum Sockel-Spitze-Tausch „Pflegende und Pflegebedürftige dürfen nicht länger gegen­ einander ausgespielt werden. “ Erklärvideo zur Pflegereform unter www.pro-pflegereform.de 18 „Aus der Heimstiftung“ 1/2019

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