Ausgabe 2/2025

| Gute Pflege | 2_2025 | 21 > > > Wie sich Gewalt zeigt Gewalt kann sich in vielen unterschiedlichen Ausprägungen zeigen. Bei der EHS entscheidet die betroffene Person, was als Gewalt empfunden wird, nicht die Person, die die Handlung ausführt. Gewalt kann dabei unterschiedliche Ursachen haben. Diese können strukturell (z. B. Arbeitsbedingungen), kulturell (z. B. Vorurteile gegen bestimmte Personengruppen, Akzeptanz von Gewalt als Normalität) und in der Person begründet sein, die Gewalt ausübt (z. B. anschreien, bloßstellen). „Oft wird kulturelle und strukturelle Gewalt nicht erkannt, weil sie als normal angesehen wird. Besonders schutzbedürftig sind Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind, da sie besonders verletzlich sind. Auch frühere Gewalterfahrungen können beeinflussen, wie eine Handlung wahrgenommen wird. Mitarbeitende in Pflegeberufen sind ebenfalls einem höheren Risiko ausgesetzt, Gewalt zu erfahren“, sagt Renate Eßlinger-Willer. Warum Schutz jeden betrifft Von Gewalt können sowohl Kundinnen und Kunden, als auch Vertrauenspersonen, Angehörige oder Mitarbeitende betroffen sein. All diese Personengruppen können genauso auch Gewalt ausüben. Die EHS hat eine klare Haltung gegen Gewalt, die im Verhaltenskompass festgehalten ist. Dort heißt es in Kurzform: „NULL TOLERANZ: Wir begegnen Menschen mit Empathie und Achtsamkeit und dulden daher keinerlei Form von Gewalt in unseren Einrichtungen.“ „Oft wird kulturelle und strukturelle Gewalt nicht erkannt, weil sie als normal angesehen wird.“ Renate Eßlinger-Willer, Projektleiterin Schutzkonzept Für ein sicheres Miteinander sind alle gefragt: • Nimm Verdachtsmomente immer ernst – egal, von wem sie geäußert werden • Gewalt kann Mitarbeitende genauso betreffen wie Kundinnen und Kunden • Achte auf besonders schutzbedürftige Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind • Sprich mit deiner Führungskraft oder deiner MAV, wenn du Grenzüberschreitungen und angespannte Situationen wahrnimmst

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