24 | Gute Pflege | 2_2025 | Gewaltfreie Kommunikation — Gefragt Die Bezeichnung der „Gewaltfreien Kommunikation“ (GFK) sorgt manchmal für eine falsche Vorstellung. Vielleicht starten wir mit einer kurzen Begriffsklärung. Ich denke da ist es interessant, kurz auf die Entstehung der Gewaltfreien Kommunikation einzugehen. Marshall B. Rosenberg, ihr Begründer, wuchs in den USA auf. In einem Stadtteil mit sehr hohem Migrationsanteil. Als weißer, jüdisch stämmiger Junge war er dort öfter Opfer von Mobbing der Straßengangs. Eines Tages hat er erkannt, dass er die Gabe hatte auf besondere Weise mit Menschen zu sprechen – dass er sich gut ausdrücken konnte. Im Prinzip hat er dann aus der Not heraus, um nicht verprügelt zu werden, versucht die Konflikte mit Sprache zu lösen und festgestellt, dass es einen Unterschied machte. Sie haben also tatsächlich innegehalten und es kam dazu, dass man sich gegenseitig in irgendeiner Weise akzeptiert hat. Und das ist im Prinzip der Hintergrund der GFK. Es geht also darum, Klaus Fommer-Eisenlohr ist Leiter der Tübinger Akademie für Weiterbildung. Als Pädagoge und Coach begleitet er unter anderem Teams und Unternehmen durch Veränderungsprozesse. Wir haben mit ihm über die Rolle der Gewaltfreien Kommunikation für ein sicheres Miteinander gesprochen und welches Potenzial sie für die Pflege hat. unsere Sprache zu nutzen, die wir Menschen ja wirklich auch als eine tolle Gabe haben, um Konflikte zu vermeiden, wenn das möglich ist, oder bestehende Konflikte aufzulösen. Und deswegen gewaltfrei, weil man dadurch eben tatsächlich Gewalt – ob psychisch oder physisch – verhindern kann. Würden Sie die GFK als eine Kommunikationstechnik bezeichnen? Es ist eine Einstellung, eine Haltung, die aus der humanistischen Psychologie kommt. Ohne diese Haltung funktioniert es nicht. Aber es ist eben auch eine sehr klare Methodik, ein einfaches Grundprinzip, aufgebaut in vier Schritten. Es braucht beides: Die Haltung und die Methodik. Pflege im Fokus
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