Ausgabe 3/2025

| Gute Pflege | 3_2025 | 11 mitbefördern konnte. Ich erinnere mich an meine erste Vorstandssitzung beim Verband diakonischer Dienstgeber in Deutschland, in der darüber gesprochen wurde, dass Personal der größte Kostenfaktor sei. Und schon da habe ich gesagt, wir finden in Baden-Württemberg keine Mitarbeitenden, wenn wir nicht mit anderen Branchen mitziehen können. Das hat schon, glaube ich, einen Beitrag geleistet, dass die Spirale nach oben gegangen ist. Dass die Rahmenverträge gekündigt wurden und wir höhere Personalschlüssel bekommen haben, war auch ein wesentlicher Treiber. Und jetzt, am Ende, liegt es auch an den Pflegekräften selbst. Sie sind es, die ihren Beruf als Berufung ansehen müssen, die stolz sein müssen, in einer Branche zu arbeiten, die sichere Arbeitsplätze und gute Bezahlung liefert. Ich gehe sogar so weit, dass ich sage, man ist an einem Punkt, an dem die Pflege lernen muss, ihre Jammerkultur zu überwinden und das positive Image nach vorne zu kehren. Das ist eine innere Haltung. Und deshalb finde ich unsere Kampagne, Stolz auf den Pflegeberuf zu sein, genau das Richtige zum richtigen Zeitpunkt. Themen, die auch noch in der Zukunft bleiben werden, oder? Elke Eckardt: Ja, das wird bleiben. Und um einen weiteren Aspekt ergänzt werden. Aktuell erlebe ich noch eine starke Abgrenzung zwischen der stationären und ambulanten Pflege. Wenn wir diese Verankerung im Alltag und auch in den Köpfen lösen, zahlt auch das wieder auf das Selbstbewusstsein der Pflege ein und stärkt den gemeinsamen Berufsstolz. Das wird der nächste große Schritt unserer Organisationsentwicklung, denn wir beginnen mit der Einführung der Leitung der Mobilen Dienste, die auf Augenhöhe mit den Hausdirektionen agiert. Das ist eine Anpassung der Organisation, die dann auch eine Haltungsänderung mit sich bringen wird. Und vielleicht gibt es irgendwann auch nur noch ein Pflegeteam. Ein Pflegeteam, das in der Häuslichkeit oder unter dem Dach einer Pflegeeinrichtung die Kunden gleichermaßen versorgt. Davon sind wir noch sehr weit weg, sowohl was die rechtlichen Rahmenbedingungen als auch die Haltung angeht, aber wenn wir gemein- sam dahin kommen, können wir ein wirksamer Akteur sein, der dazu beiträgt, dass es Lösungen gibt. Für die Menschen im Quartier, egal in welchem Kontext sie sich bewegen, ob in der eigenen Wohnung oder auch in der Einrichtung von uns. > > > „ Bernhard Schneider hat die EHS in der Branche mit einem eigenen Institut für Innovation, Pflege und Alter als Innovationstreiber positioniert. Seitdem ist die EHS auch in diesem Bereich Trendsetter und maßgeblicher Motor für innovative Dienstleistungen, welche am Bedarf der Kundinnen und Kunden ausgerichtet sind.“ Martin Schäfer, Geschäftsbereich Pflegedienste & Digitalisierung

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