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Ehrenamt aktiv

Enge Verbundenheit

zu Kirche und Glauben

Die Ehrenamtlichen der Heimstiftung sind durch

eine enge Verbundenheit zu evangelischer oder

katholischer Kirche geprägt. Die Auswertung zeigt

aber auch, dass ein kirchlicher oder religiöser

Hintergrund für das ehrenamtliche Engagement

tendenziell an Bedeutung verliert. So ist bei jün-

geren Ehrenamtlichen der konfessionelle Hinter-

grund deutlich geringer ausgeprägt. Je mehr der

religiöse Hintergrund für ehrenamtliches Engage-

ment als Einflussfaktor an Bedeutung verliert,

umso wichtiger ist es, auch kirchenfernere Per-

sonen zu gewinnen.

Profis und freiwillig Engagierte –

ein Kompetenzteam?

Das Verhältnis zwischen Haupt- und Ehrenamt-

lichen hat sich seit der Vorgängeruntersuchung

2008 deutlich verbessert. Fast 90 Prozent der Be-

fragten bezeichnen das Verhältnis als gut oder sehr

gut und vergeben die Durchschnittsnote 1,8.

Dennoch sind Absprachen aus Sicht der Ehren-

amtlichen in einigen Fällen unklar. Jeder Zweite

gibt an, einen festen Ansprechpartner zu haben

und von den hauptamtlichen Mitarbeitern Unter-

stützung zu erhalten. Die andere Hälfte sieht hier

noch Optimierungspotenzial. Berührungsängste

mögen Gründe sein oder die Tatsache, dass die

Zusammenarbeit mit Ehrenamtlichen nicht in der

Arbeitsplanung berücksichtigt wird. Andererseits

wissen Mitarbeiter in Pflege und Verwaltung mit

Ehrenamtlichen umzugehen. Das ist Bestandteil

ihrer Professionalität. Günstiger fallen die Urteile

über den Austausch und die Zusammenarbeit mit

anderen Ehrenamtlichen aus. Betont wird, wie

wichtig es ist, sich in einem Kreis Gleichgesinnter

zu bewegen, Netzwerke zu bilden und professio-

nelle Pflege zu ergänzen.

Wunsch nach

Mitsprachemöglichkeiten

Neu ist das Thema Partizipation. Fragen gewinnen

an Bedeutung, wie Ehrenamtliche durch Informa-

tion einbezogen werden und wie mit ihren Vor-

schlägen umgegangen wird. Je jünger Ehrenamt-

liche sind, desto entscheidender wird das Partizi-

pationsmoment. Partizipation bedeutet, eigene

Schwerpunkte in der ehrenamtlichen Arbeit

festlegen zu können, Neues in Angriff zu nehmen.

Anerkennungskultur

Die Anerkennung durch Wertschätzung, Dank

und Lob der ehrenamtlichen Tätigkeit ist außer-

ordentlich hoch. Auffallend ist, dass die über

70-Jährigen deutlich weniger mit Formen der

Anerkennung bedacht werden wollen, als jüngere

Altersgruppen. Weniger für die Gewinnung, als

mehr für Motivation und „gute Laune“ ist der

Dank wichtig. Dabei gilt stets: Die Form der Aner-

kennung muss zur Person passen.

Ehrenamtliche sind (sehr) zufrieden

Der größte Teil der Ehrenamtlichen in der Heim-

stiftung ist mit seinem Aufgaben- und Tätigkeits-

bereich (sehr) zufrieden und sieht die persönlichen

Erwartungen erfüllt. Dies sollte Ansporn sein,

weiter an guten und fördernden Rahmenbedin-

gungen für ehrenamtliches Engagement zu arbei-

ten. Ehrenamtliche vermitteln Perspektiven in

Situationen, denen viele Menschen mit großen

Ängsten entgegensehen. Ihr Engagement ist der

Schlüssel für mehr Lebensqualität. Es tut der eige-

nen Seele gut und ist Geschenk für Bewohner und

Bezugspersonen, Einrichtung und gesamte Gesell-

schaft.

Dr. Thomas Mäule, Leiter Stabsstelle Theologie & Ethik

17%

27%

40%

44%

58%

66%

73%

… Angelegenheiten selbst in die Hand

zu nehmen, zu organisieren und umzusetzen

… neue Erfahrungen zu machen und

neue Kompetenzen zu erwerben

…meinen Glauben in Wort

und Tat leben zu können

… viele Kontakte zu anderen

Menschen zu bekommen

… eine sinnstiftende Aufgabe zu haben

… eine Arbeit zu haben, die mir

Spaß und Freude macht

… eine Tätigkeit auszuüben, die

die Lebensqualität der Bewohner verbessert

Motivation für das ehrenamtliche Engagement

Es ist für mich wichtig …

„Aus der Heimstiftung“

1/2017

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