Ausgabe 2/2017

Gefühl der Befreiung und der Freude. Zwischen diesen Extrempunkten gibt es in unserem Leben immer wieder verschiedene Zwischenstufen, die durch die Verwendung der anderen Blattgoldarten ausgedrückt werden.“ Quadrate an den Seitenwänden „Die beidenObjekte an den Seitenwänden sindweiß und somit auch von österlichem Geist durchwirkt. Sie leben von einem Wechselspiel von Licht und Schatten und sind somit ein weiterer Ausdruck für dieWechselfälle des Lebens. Die reliefartige Schich- tung ist unterschiedlich, so wie sich auch in un- serem Leben das ‚Oben‘ und ‚Unten‘ immer wieder in neuen Schichten anordnet. Es entstehen unter- schiedliche Symmetrien beziehungsweise Asym- metrien. Manchmal ist unser Leben in geordneten Bahnen, manchmal ist es voller Spannungen.“ Altar mit Kreuz „Der Altar in der Mitte ist rund. Der Kreis ist eine Form ohne Anfang und Ende. In der Formenspra- che der modernen christlichen Kunst ist der Kreis das Symbol für die Vollkommenheit Gottes. Um den Altar herum verläuft eine Banderole aus den gleichen Blattgoldarten wie beim zentralen Wand- objekt. So finden die Wechselfälle des Lebens in Gott ihren Ort. Das Kreuz auf dem Altar besteht aus Kanthölzern aus Douglasie, die alle eine qua- dratische Grundfläche haben. Zusammengehalten wird das Kreuz von einem vergoldeten Mittelteil. Aus allen Betrachtungsperspektiven ist das Kreuz als solches erkennbar: ob frontal, von der Seite, von schräg, von oben oder von unten: alle Besucher der Andacht und Betrachter können das Kreuz als Kreuz erkennen.“ Der Andachtsraum ist bewusst Teil des Antonie-Kraut-Hauses. Er birgt ein ungeheures Potenzial. Erstaunlich ist, dass die Anziehungskraft des Raumes auch die erfasst, die sonst nicht auf Kirchenbänken sitzen. Vielleicht weil die Seele hier ein Zuhause hat. Mit der Botschaft: Du bist willkommen, egal woher du kommst, was du kannst, wie du bist. Vielleicht weil die glaubende Erwartung von ihmausgeht, dass in und zwischen den verschiedenen (Funktions-) Räumen Gottes Geist weht und erfahrbar wird: Das Antonie-Kraut-Haus ist ein Ort, in dem die Liebe Gottes wohnt, in dem durch Flure und Räume Gottes guter Geist weht, bei allem, was dort geredet, verhandelt und ja, auch verwaltet wird. Dr. Thomas Mäule, Stabsstellenleiter Theologie & Ethik Martin Burchard 1956 geboren, Diplom-Pädagoge, Schreiner, Absol- vent der Akademie für Gestaltung i.H. – Ulm Erste kreative Arbeiten im Alter von 36 Jahren, seit 2002 freischaffender Künstler Im Internet finden sich künstlerische Arbeiten unter: www.atelier-burchard.de ; www.christus-projekt.de ; www.jakobsualtar.de; www.weiterweg.info; www.besinnungswege- ehinger-alb.de. „Aus der Heimstiftung“ 2/2017 23 Impuls