Ausgabe 2/2018

Der Lebens-Horizont-Weg ist ein Erlebnis- pfad der besonderen Art. Er ist eine Mischung aus Besinnungsweg und Kunst- pfad. An sechs Stationen werden die Besucher inspiriert, über zentrale Fragen des Lebens nachzudenken. Beim jewei- ligen Kunstwerk findet sich eine Texttafel mit Gedanken des Künstlers, ergänzt durch Bibelzitate. Die erste Station „Frieden finden“ half zunächst, einfach anzukommen, abzu- schalten, die Natur und Weite zu sehen. Sitzgelegenheiten in unterschiedlichen Positionen ließen spüren, wie gegensätz- lich die Kräfte von Frieden und Unfrieden wirken. Martin Burchard, der mit seinem Pilgerpfad Menschen den christlichen Glauben nahebringen will, berichtete an einzelnen Stationen, wie er in seinem künstlerischen Schaffen, mit seiner beruf- lichen Qualifikation als Sozialpädagoge, Schreiner und Künstler ein Zusammen- wirkenmit seinemGlauben sucht. Grund- legende Erfahrung von Freude und Leid, Gesundheit und Krankheit, Erfolg und Verlust hat er in seinen Kunstinstalla­ tionen visualisiert. An einer Aussichtsplattform ist das altbe- kannte Bild vom „breiten und schmalen Weg“ in einer geistreichen und zeitge- mäßenVersion neu gestaltet: als enger und weiter Horizont, mehr oder weniger him- meloffen, je nachdem, welche Bedeutung wir den Dingen des Alltags einräumen. Ein paar Schritte weiter bringen uns „die lange und die kurze Bank“ zumNachden- ken. Welchen Stellenwert haben Pausen in unseremLeben? Denkenwir daran, hin und wieder eine Rast einzulegen, damit die Seele wieder mitkommt, uns wieder einholt? Das Thema Dankbarkeit wird, sehr ein- drücklich, in Form von Gebetsmühlen angesprochen. DankbareMenschen, so der Künstler, sind glücklicher, stehen weniger unter Zeitdruck. Sie fühlen sich subjektiv besser, sind zufriedener mit sich selbst und IhremUmfeld. DankbareMenschen gehen gelassener mit Misserfolgen und Verlust­ erfahrungen um. Sehr beeindruckt haben die Teilnehmenden auch die sogenannte „Standpunkte im Leben“. Von dieser Sta- tion gehen Impulse aus zu Selbstreflexion und zur Bestimmung des eigenen Stand- orts; sie ermöglicht Wege zu einem Leben in neuer Balance. Der Reiz des Lebens-Horizont-Wegs – so haben es alle übereinstimmend erlebt – besteht in der Andersartigkeit zum son- stigen Alltagsleben: Man erfährt das eigene Ich. Die Umgebung und die Zeitab- läufe werden ganz neu wahrgenommen. Das langsame Gehen ordnet die Gedan- ken. Es lehrt, die Schöpfung zu beobach- ten, erhöht die Achtsamkeit für die Natur. Selbst Wandermuffel erleben einWohlge- fühl. Gespräche und Begegnungen mit Martin Burchard vertiefen den Glauben. Ausgeklungen ist der „Oasentag“ imLand- gasthaus Krone in Dächingen und einem Gericht mit heimischen „Alblaise“. Viele kleine Gesten der Gastlichkeit, prägende Sinneseindrücke und christliche Impulse haben einWohlgefühl ausgelöst. Der näch- ste Oasentag ist bereits in Planung: bei der Bundesgartenschau 2019 in Heilbronn. Der Lebens-Horizont-Weg wird durch ehren­ amtlich engagierte Mundinger Bürger (des „280-Seelen-Dorfes“) betreut. Bei Interesse an einer zwei- bis dreistündigen Führung (die reine Gehzeit beträgt circa eine Stunde) neh­ men Sie mit folgenden Ansprechpartnern Kontakt auf: Waltraud und Roland Schmitz, Telefon (07395) 624 Pfarrer Markus Häfele und Esther Häfele, Telefon (07395) 375, E-Mail: markus.haefele@elkw.de Weitere Informationen zum Lebens-Horizont-Weg finden sich unter www.besinnungswege-ehinger-alb.de . TIPP: Als „Walderlebnispfad der besonderen Art“ findet sich mitten im SchwäbischenWald ein ähnlicher Besinnungsweg. Auf dem sog. Weiterweg werden Besucher an zehn Stationen inspiriert, über zentrale Fragen des Lebens nachzudenken. Die künstlerische Konzeption und die Gestaltung der Stationen erfolgte auch hier durch den Tübinger Künstler Martin Burchard. (www.weiterweg.info ) „Aus der Heimstiftung“ 2/2018 29 Ehrenamt aktiv

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