Heimstiftung und Altenheimat prüfen strategische Kooperation

Evangelische Altenheimat und Evangelische Heimstiftung unterzeichnen LOI

Die beiden diakonischen Träger mit Einrichtungen und Diensten der Altenhilfe in Baden-Württemberg starten ein Projekt, um herauszufinden, welche strategischen Kooperationsformen möglich und sinnvoll sind. Eine entsprechende Absichtserklärung wurde vergangene Woche in Stuttgart unterzeichnet. Zwei Expertengruppen beschäftigen sich nun bis Ende des Jahres mit der Frage, wie gemeinsame Strukturen und Prozesse aussehen können.

Die zunehmend schwierigen, wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Pflegeunternehmen, aber auch die vielfältigen Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Arbeitskräftemangel, der Digitalisierung, der Schaffung von Pflegeinfrastruktur und der Entwicklung neuer, innovativer Leistungsangebote sowie die sich laufend verändernden, ordnungs- und sozialrechtlichen Vorgaben zwingen alle Pflegeunternehmen dazu, ihre Strukturen und Prozesse laufend anzupassen und zu optimieren.

Mit diesen Themen beschäftigen sich sowohl die Evangelische Altenheimat (EAH) als auch die Evangelische Heimstiftung (EHS) in verschiedenen strategischen Projekten. Beide Unternehmen sind spezialisierte Altenhilfeträger und ausschließlich in Baden-Württemberg tätig. „Wir übernehmen Verantwortung für die soziale Infrastruktur in unseren Quartieren und fühlen uns als gemeinnützige Unternehmen dem diakonischen Auftrag und den christlichen Werten verbunden“, sagen dazu Gabriele Blume als Vorstandsvorsitzende der Stiftung Evangelische Altenheimat und Bernhard Schneider als Hauptgeschäftsführer der Evangelischen Heimstiftung.

Chancen diakonischer Unternehmen im Land nutzen

Vor diesem Hintergrund erkennen die EAH und die EHS die Notwendigkeit und die Chance, strategische Themen trägerübergreifend anzugehen, mit dem Ziel, einen qualitativen und wirtschaftlichen Mehrwert zu generieren, der beiden Unternehmen und insbesondere ihren Kundinnen und Kunden sowie ihren Mitarbeitenden zugutekommt. „Dafür sind wir bereit, das erforderliche Vertrauen und die Offenheit in eine strategische Kooperation einzubringen, um Wissen und Erfahrungen zu teilen und sich neuen Strukturen und Prozessen zu öffnen“, sagt Vorständin Blume.

Ziel der strategischen Kooperation ist es, gemeinsame Strukturen und Prozesse zu entwickeln und umzusetzen, mit denen die Effektivität erhöht, die Kosten gesenkt und diakonische,
gemeinnützige Trägerstrukturen gestärkt werden können. „Dabei gilt es, die 150jährige Tradition und die Eigenständigkeit der EAH sowie die 70jährige Tradition und Eigenständigkeit der EHS entsprechend zu würdigen“, ergänzt Hauptgeschäftsführer Schneider.

Kooperationsformen ergebnisoffen prüfen

Beide Unternehmen teilen die Einschätzung, dass mit dem Grad der Verbindlichkeit einer Kooperation auch der Mehrwert steigt. Ein Ziel des Kooperationsprozesses ist deshalb, alle Möglichkeiten einer Zusammenarbeit ergebnisoffen zu prüfen. Zwei interne Expertengruppen mit Vertreterinnen und Vertretern beider Organisationen bearbeiten deshalb die beiden Arbeitsfelder Strukturen und Prozesse. Sie arbeiten bis Jahresende heraus, welche Kooperationsstrukturen zielführend sein können und welche Kernprozesse und Systeme als Voraussetzung für eine erfolgreiche Kooperation aneinander angeglichen und gemeinsam weiterentwickelt werden können. „Danach werden wir ergebnisoffen darüber beraten und die nächsten Schritte gemeinsam entscheiden“, fassen Blume und Schneider zusammen.